Andreas Brandner und Peter Krameter sind immer in Bewegung: Als Führungskräfte von MAN Truck & Bus Vertrieb Österreich gehört es zu ihrem Job, "on the road" zu sein. Das Besondere: Sie führen Teams, deren Mitglieder über ganz Österreich verstreut sind. 2016 machten sich die beiden Kollegen gemeinsam auf den Weg. Sie studierten berufsbegleitend und sind heute "Master of Science Leadership".
hat eine klassisch technische Ausbildung: Der Maschinenbauingenieur bemerkte jedoch, dass der Vertrieb viel besser zu ihm passt. Er ist Verkaufsleiter bei MAN, führt 7 Verkäufer und betreut 2 selbstständige Partnerunternehmen.
wurde nach seiner HAK-Matura Sachbearbeiter, Teamleiter und dann kaufmännischer Leiter bei MAN. Heute ist er Leiter Ordermanagement Österreich und somit für die Abwicklung der Verkäufe zuständig. Sein Team umfasst 22 Personen.
Volles Engagement
Am Anfang von Andreas Brandners Karriere stand "Leidenschaft für die Sache" im Vordergrund und weniger das Interesse an einer Stelle als Führungskraft. Er sieht sich als Troubleshooter, der sein Team unterstützt. Und als Stratege, auch für Nachfolgeregelungen: "Oft wird das interne Potenzial nicht gesehen, nicht einmal von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern selbst. Mit dem Konzept der situativen Führung nach Hersey und Blanchard bemühe ich mich, sie gezielt zu Eigenständigkeit und Eigenverantwortung zu führen." Er möchte es ihnen ermöglichen, sich fachlich und auch bei Führungsthemen so gut wie möglich weiterzubilden. So durchläuft ein junger Mechaniker seiner Abteilung gerade im Vertrieb ein 2-jähriges Schulungsprogramm: "Bald wird er ausgebildeter Verkäufer sein. Es ist für mich ein Highlight, zu beobachten, was aus dem Burschen wird."
Menschen "aus der Ferne" zu führen, empfindet er als fordernd; ein Team-Meeting findet nur einmal jährlich statt. Brandner besucht die einzelnen Teammitglieder jedoch mindestens einmal pro Monat, um den Kontakt eng zu halten. Kommunikation sei in den letzten Jahren wichtiger geworden: "Dass jemand seine Macht ausspielt, indem er oder sie Informationen für sich behält, geht heute gar nicht mehr."
Früher erledigte Andreas Brandner alles selbst. Doch als er mit dem Studium begann, musste er aus Zeitgründen einiges delegieren. "Zum Glück war Delegieren auch ein Thema des ersten Moduls", erinnert er sich. Jetzt nützt er die gewonnenen Freiräume für seine Führungsarbeit. "Führen ist nichts, was nebenbei läuft." Das Studium neben der Arbeit hat Andreas Brandner nicht als Belastung empfunden. Als er seine Masterarbeit schrieb, büffelte sein Sohn gerade für die Matura: "Wir sind uns beim Lernen auf Augenhöhe begegnet."
Voller Einsatz
Peter Krameter hatte ebenfalls nicht geplant, Führungskraft zu werden: "Ich wollte im Unternehmen etwas bewegen und da war eine leitende Position die logische Konsequenz." Als Einsatzleiter bei der Bergrettung hat er gelernt, in stressigen Situationen rasch und kompetent zu reagieren. Die 7 Verkäufer seines Teams, die er aus der Ferne führt, tragen eine hohe Eigenverantwortung. "Nur wenn sie sich entwickeln können, wachsen wir gemeinsam." Zudem führt er auch die Händler - selbstständige Unternehmer mit bereits lange bestehenden Partnerverträgen.
Im Arbeitsalltag als auch im Privatleben schätzt er, wenn möglich, den gezielten Offline-Modus zugunsten von "hochwertiger Zeit mit den Menschen". Klare Vertretungsregelungen machen's möglich, Privatzeit auch als solche zu nützen. "In einem Konzern ist niemand unabkömmlich." Für das Studium nahm er sich gerne Zeit. "Die Selbst- und die Fremdreflexion haben mir Spaß gemacht. Vieles, was ich gelernt habe, ist mir in den 2 Jahren in Fleisch und Blut übergegangen, davon profitiere ich heute. "Was sich geändert hat? Peter Krameter entscheidet" nicht mehr so schnell aus dem Bauch heraus. Ich kann nun zwischen verschiedenen Sichtweisen abwägen." Auch zum Führen brauche es das passende Handwerkszeug, meint Krameter: "Führen ist ein Beruf wie Mechaniker. Talent allein genügt nicht - man muss es auch erlernen und trainieren."
Volle Konzentration
Andreas Brandner fühlte sich durch die straffe Organisationder Module enorm entlastet: "Ich konnte mich voll und ganz aufs Studium konzentrieren." Für Peter Krameter waren die Impulse von außen und der Perspektivenwechsel ein Plus: "Wenn alle jahrelang nur interne Weiterbildung besuchen, bringt das ein Unternehmen langfristig um." Beide sind auf den Geschmack gekommen und wollen auch in Zukunft einmal pro Jahr eine externe Fortbildung besuchen. "Gruppendynamik 2 würde mich schon sehr reizen", so Peter Krameter.
Auch Michaela Kreitmayer von Hernstein sieht es als Vorteil an, wenn 2 Kollegen gemeinsam so einen Weiterbildungsschritt machen: "Sie sprechen dann die gleiche Sprache. Nach ihrem Abschluss können sie sich fachlich gut austauschen, ehrlich Feedback geben und sich auch wechselseitig darauf aufmerksam machen, wenn etwas in der Umsetzung nicht so gelingt, wie sie es gelernt haben."
Einen guten Einblick in den MSc Leadership bekommen Sie auch in unserem Video. Schauen Sie gleich hier hinein.