Druck von außen, Druck von innen – das bringt nur mittelmäßige Ergebnisse. Zum Glück geht es auch anders: Wir können von den inneren Antreibern zu den inneren Erlaubern gelangen. Und eine offene Unternehmenskultur schaffen, in der jeder Mensch in sein Element kommt.
Ich war selbst erstaunt, als mein privates LinkedIn-Posting so viele Likes bekam: ein Foto von mir im Arbeitsgewand, wie ich bei der Caritas Erdäpfelgulasch für Obdachlose koche. Es war erfolgreicher als jeder inhaltliche Beitrag, den ich als Leiterin des Hernstein Instituts veröffentlicht hatte. Für mich zeigt diese Erfahrung: Es ist okay, ungeschminkt durchs Leben zu gehen. Auch mal die Erwartungen zu brechen, die mit einer bestimmten Rolle verbunden sind. Trotz Leistungsdruck und Schönheitskult: Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich so sein darf, wie ich wirklich bin.
Sei perfekt! Sei stark! Oder?
Die perfekten Bilder in den sozialen Medien können Selbstzweifel aufkommen lassen. Sie bringen uns allerdings nicht weiter. Wir sind alle einzigartig und das ist gut so. Andere Erwartungen schränken uns noch mehr ein: jene, die wir selbst an uns stellen und die uns oft gar nicht bewusst sind. Jeder von uns hat sich im Laufe seines Lebens unterschiedliche Denk- und Verhaltensmuster angeeignet. Sei perfekt! Sei stark! Streng dich an! Diese inneren Antreiber prägen uns seit unserer Kindheit und beeinflussen unser Denken und Handeln bis heute – wenn es uns nicht gelingt, uns davon zu lösen.
Die inneren Erlauber
Was treibt uns an? Die klassische Karriere hat immer mehr ausgedient, die Frage nach dem Sinn bekommt mehr Aufmerksamkeit – umso wichtiger ist es, sich selbst zu kennen und so zu sein, wie man wirklich ist. Also: von den inneren Antreibern zu den inneren Erlaubern zu kommen. Nur wenn wir uns erlauben, unsere besonderen Qualitäten einzusetzen, werden sie auch wirksam. Gestatten wir uns öfters, in unserem Element zu sein und das zu machen, was wir wirklich gut können.
Wie gehen wir miteinander um?
Davon profitiert auch jedes Unternehmen. Wenn Menschen ihre Stärken ausspielen, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass am Ende etwas Gutes herauskommt. Jede und jeder hat die Verantwortung, sich ihrer oder seiner inneren Antreiber bewusst zu werden. Ebenso wichtig ist aber auch das Umfeld. Nur eine offene Unternehmenskultur ermöglicht es, über Stärken und auch Schwächen der einzelnen Personen nachzudenken und damit zu arbeiten. Druck – egal ob von außen oder von innen – führt meist nur zu mittelmäßigen Ergebnissen. Schenken wir uns lieber gegenseitig die Möglichkeit sinnvoll zu arbeiten, indem wir einander erlauben, unsere Qualitäten zu zeigen und einzusetzen.
Die 5 inneren Antreiber – und wie man sie ausgleicht
Eric Berne, der Begründer der Transaktionsanalyse, hat das Modell der inneren Antreiber eingeführt. Diese Botschaften und Glaubenssätze wurden uns in früher Kindheit eingeschärft. Sie können positiv wirken, aber auch zu inneren Störfaktoren werden. Sehen Sie sich die fünf klassischen Antreiber an – und wie Sie sie zu inneren Erlaubern verwandeln können.
10.12.2019
Dipl.-Psych. Mag. Rudolf Dörfler
Schon einmal etwas von inneren Antreibern gehört? Das sind Denk- und Verhaltensmuster, die uns prägen. Sie möchten wissen, welche inneren Antreiber Sie steuern? Selbstreflexion ist der erste Schritt zum Selbstmanagement. Stellen Sie sich unseren Fragen.
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