Haben Sie das Zeug zum Piratenkapitän?
Schon Steve Jobs meinte: "It's more fun to be a pirate than to join the navy." Was furchtlose Piraten ausmacht: Sie suchen immer das Neue und funktionieren nach ihren eigenen Gesetzen. Trifft das auch auf Ihre Teams zu? Können Sie als Führungskraft loslassen? Die Kontrolle abgeben und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Freiräume fördern?
Denn genau das braucht unsere VUCA-Welt (volatile, uncertain, complex, ambiguous): Kreative Lösungen, will ein Unternehmen mit der Konkurrenz mithalten. Hier haben klassische Hierarchien ausgedient, die neue Ideen ersticken, wertvolles Potenzial vergeuden und obendrein als demotivierend in Verruf stehen.
Kollektive Intelligenz
Ganz anders das Modell der Selbstorganisation, das die Rollen nach Talenten und Begabungen flexibel verteilt. Zugegeben: Macht abzugeben, ist nie ganz leicht. Während die einen den Wandel mit offenen Armen begrüßen, tun sich andere schwer damit. Manchmal ist sogar ein Leidensdruck die Voraussetzung, damit Befürworter für diese neue Organisationsform eintreten. So das Ergebnis von Hermine Schinagls Masterarbeit.
Sie fragen sich, wie Sie diese Entwicklung vorantreiben können? Das Erfolgsrezept: Empathie, hohe emotionale Intelligenz und ein Gefühl dafür, wie Teams begleitet werden können. Dabei ist auch Ihre eigene Kreativität gefragt, wenn es mal drunter und drüber geht. Typisch für jedes dynamische Umfeld. Das Prinzip von "predict and control" tritt hier in den Hintergrund. Muss es auch. Oder haben Sie schon einmal von Piraten gehört, die ohne Überraschungsmoment auskommen?
In kleinen Schritten
Wie so oft gilt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Und so kann und muss der Wandel nicht über Nacht passieren. Viele Unternehmen setzen daher auf eine Umsetzung in kleinen Schritten. Zum Beispiel durch flache Hierarchien, flexible Arbeitszeitmodelle oder auch Mitunternehmerschaft.
Der Hernstein Management Report 2/2017 hat Führungskräfte zu diesem Thema befragt. Das ambivalente Ergebnis: 49 Prozent im Top-Management sind der Ansicht, dass Selbstverantwortung und kreative Freiräume im Unternehmen gefördert werden. Allerdings vertreten nur 25 Prozent der unteren Managementebene diese Meinung.
Umdenken gefragt
Was bedeutet die Selbstorganisation aber für Sie als Führungskraft? Welchen Part übernehmen Sie dabei? Denn statt zu entscheiden, wo es langgeht, sind Sie es nun, der Prozesse moderiert und coacht. Dafür braucht es Vertrauen und auch die Bereitschaft, in schwierigen Phasen als Regulativ und Sicherheitsnetz einzuspringen. Entscheidend ist auch, dass Sie ein neues Selbstverständnis und Bewusstsein in Bezug auf Ihre Rolle entwickeln. Ein Tipp: Denken Sie dabei an einen Piratenkapitän.
Ist das neue Modell etabliert, liegen die Vorteile auf der Hand: Sie als Führungskraft werden entlastet, die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens gestärkt, ebenso die Innovationskraft und Kreativität Ihrer Teams. Und das zahlt sich doch aus, finden Sie nicht auch?!
Sie wollen mehr zum Thema "Selbstorganisation" erfahren?
Lesen Sie hier das Abstrakt zur Masterarbeit "Hierarchie und alternative Ansätze" von Hermine Schinagl und hier den ausführlichen Hernstein Management Report zum Thema "Fehlerkultur und Selbstorganisation in Unternehmen".