Gelassen bleiben in Konflikten
Hand aufs Herz: Wie gehen Sie mit Konflikten um? Oft werden sie nämlich nicht geregelt − aus Angst vor zu vielen Emotionen, die zu Kontrollverlust oder Tränen führen könnten. Was aber, wenn Sie lernen, mit Gefühlen umzugehen, statt sie auszuschließen? Denn die Basis eines angstfreien Umgangs mit Emotionen ist die Art und Weise, wie Sie darüber denken, d.h. sie bewerten.
Wenn Sie Angst vor Ärger oder Traurigkeit haben, sind Sie voll und ganz mit sich selbst und der Abwehr Ihrer eigenen Gefühle beschäftigt. Das bedeutet, Sie sind schlicht im falschen Hirnzentrum. Denn die Amygdala schüttet dabei Stresshormone aus, die den Körper veranlassen, zu kämpfen, zu erstarren oder davonzurennen. Um Konflikte, die hin und wieder durchaus berechtigt sind, ordentlich zu regeln, brauchen Sie aber Empathie und einen klaren Verstand. Sie sollten angstfrei, präsent und konzentriert sein, auch in schwierigen Phasen.
Die Lösung: Mind Management, mit dem Sie lernen, die Art, wie Sie denken, zu verändern. Das funktioniert beispielsweise, indem Sie Ihre Haltung und Ihre Bewertung ändern. Eigene Emotionen und eingefahrene Verhaltensmuster können damit sehr gut adaptiert werden.
Wie bewerten Sie Konflikte?
Überlegen Sie, welche Gedanken und Gefühle Sie mit dem Konflikt verbinden. Was lösen diese in Ihnen aus? Fragen Sie sich auch: Was haben diese Emotionen mit der aktuellen Situation zu tun? Denn oft reagieren wir gar nicht auf die gegenwärtige Lage, sondern fallen in alte Muster zurück, die bis in unsere Kindheit reichen.
Diese führen dazu, dass wir nicht präsent sind und daher auch nicht im Jetzt agieren können. Überlegen Sie, was eine der Situation angemessene Verhaltensweise wäre. Das ist natürlich anspruchsvoll und muss geübt oder etwa im Coaching begleitet werden.
Wie gehen Sie mit Emotionen der anderen um?
Wenn Sie sich Ihrer eigenen Emotionen und Verhaltensweisen bewusst sind, und gelernt haben, diese konstruktiv zu nutzen, haben Sie ein Spielbein frei. Und das ist im Konfliktfall ein Segen. Sie müssen sich dann eben nicht mit den eigenen treibenden Stressoren auseinandersetzen, sondern können vielmehr Ihren Verstand nutzen, um auf Ihr Gegenüber zu reagieren.
Auch Ärger oder Tränen sind übrigens eine Art der Kommunikation. Respektieren Sie, wie es dem anderen gerade geht, sprechen Sie ihn darauf an oder begleiten Sie ihn dabei, das anstehende Thema zu bearbeiten. Das ist ein solider Weg, der dem anderen die Möglichkeit gibt, seinen Verstand aktiv in die Situation einzubringen. Erst wenn beide wieder die eigenen Gedanken und Emotionen fest im Griff haben, können Argumente ausgetauscht und Lösungen abgewogen werden.
Sie sehen schon: Mind Management erweitert Ihren Handlungsspielraum. Allein das beruhigt und führt zu besseren Ergebnissen. – Ähnlich einem PS-starken Auto: Sie müssen damit zwar nicht immer Vollgas fahren, aber Sie können in Gefahrensituationen kraftvoller agieren.