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Frugale Inno­va­tion: Die Kunst des Weg­las­sens

02.03.2023 Dr. Karl-Heinz Leitner Mag. Gerhard Mészáros, MA

Weniger ist bekanntlich oft mehr - das ist auch das Prinzip der frugalen Innovation. Darunter versteht man die Vereinfachung von Produkten, ohne unnötige Features, die damit kosten­günstiger werden. Das Markt­potenzial dafür ist groß. 

Im Brennpunkt: Die "frugale Innovation" war in Österreich bisher nur ein Nischen­thema. Doch jetzt werden Vereinfachung und der Fokus auf das Wesentliche für alle Unternehmen wichtig. Grund dafür sind die aktuellen Krisen, sagt Innovations­forscher Karl-Heinz Leitner im Interview.

Was ist die Defi­ni­tion von fru­ga­ler Inno­va­tion?

Herr Leitner, was ist die Bedeutung von "frugaler Innovation"?

Karl-Heinz Leitner: Dass weniger manchmal mehr sein kann. Der Begriff ist vor gut 10 Jahren entstanden. Unternehmen haben begonnen, spezifische, besonders kosten­günstige Produkte für Entwicklungs- und Schwellen­länder zu produzieren. Ihr Erfolgs­rezept: unnötige Spielereien weg­lassen und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Diese Vereinfachung wird als frugale, also sparsame oder einfache Innovation bezeichnet. In Österreich ist der Begriff etwa in den Jahren 2014 und 2015 aufgeschlagen, aber bisher eher ein Nischen­thema geblieben.

Für welche Unternehmen ist das Prinzip der frugalen Innovation relevant?

Zum einen für export­orientierte Unternehmen, die neue Märkte in Afrika, Asien oder Latein­amerika erschließen wollen. Es gibt einige erfolgreiche Beispiele aus Österreich: Andritz hat ein Mini- Wasser­kraft­werk für Madagaskar entwickelt, das ohne Spezial­wissen vor Ort installiert werden kann. AVL List hat einen speziellen, kosten­günstigen Motoren­prüf­stand auf den indischen Markt gebracht. Und dann gibt es eine zweite Entwicklung: Frugale Produkte werden derzeit auch in westlichen Ländern immer wichtiger.

Warum das?

Durch die ökologische Krise rückt der Ressourcen und Energie­verbrauch stärker ins Bewusstsein. Daher steigt die Nach­frage nach einfachen, sparsamen Produkten. In manchen gesellschaftlichen Gruppen gibt es den Trend zu einem bewusst einfachen Life­style, zum Versuch, mit weniger Ressourcen auszukommen. In diesen Communitys spricht man zwar nicht von frugaler Innovation, sondern eher von nachhaltiger Entwicklung, Minimalismus oder Down­shifting – aber letztlich meint man dasselbe.

Welche Rolle spielt die aktuelle ökonomische Situation?

Die Energie­krise und die extrem hohe Inflation beschleunigen den Trend zur frugalen Innovation. Das Bewusstsein der Menschen für den Preis sowie den Energie­verbrauch hat stark zugenommen. Wenn sich Kundinnen und Kunden ein Produkt nicht mehr leisten können, dann wird es zu einer Überlebens­strategie für Unternehmen, das Premium­produkt durch eine frugalere Variante zu ersetzen. Das Markt­potenzial für vereinfachte, sogenannte "Good Enough"-Artikel hat in den vergangenen Monaten sicher zugenommen. Innovation durch Vereinfachung wird noch weiter an Bedeutung gewinnen.

Was ist so schwer daran, einzelne Funktionen wegzulassen?

Für klassisch ausgebildete Ingenieure ist es oft schwierig, auf Vereinfachung zu setzen. Auch als Konsumentinnen und Konsumenten sind wir dazu erzogen, ein Produkt umso mehr wertzu­schätzen, je mehr Features es hat. Unser gewohntes Design­prinzip ist Hinzufügen – man verbessert ein Produkt, indem man eine weitere Funktion dazugibt. Unternehmen versuchen durch dieses Hinzufügen Wett­bewerbs­vorteile zu erringen. So entsteht eine Aufwärts­spirale in Richtung Over­engineering und Hyper­komplexität – zu teuren Zusatz­funktionen ohne entsprechenden Mehr­wert.

"Das Markt­po­ten­zial für ver­ein­fachte, soge­nannte Good Enough-Artikel hat in den ver­gan­ge­nen Monaten sicher zuge­nom­men."

Wie sieht ein "frugaler" Innovations­prozess aus?

Es reicht nicht aus, ein bestehendes Produkt nur ein wenig anzupassen. Man muss es grundsätzlich neu denken und neu designen. Die Frage ist: Was ist wirklich wichtig? Was sind die zentralen Anforderungen an das Produkt, was sind die wesentlichen Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden? Das kann man nur in Interaktion mit ihnen heraus­finden. Die Produkte müssen daher vor Ort, bei den potenziellen Kundinnen und Kunden entwickelt werden. Sonst passen sie nicht zur lokalen Kultur, den tatsächlichen Bedürfnissen.

Innovation via Video-Call ist nicht möglich?

Mittler­weile zeigen viele Studien, dass räumliche Nähe eine wichtige Voraussetzung für Innovation ist. Virtuelle Meetings bieten nicht genügend Gelegenheit für echte Kreativität, für spontane Interaktion. In der Innovation muss man mit allen Sinnen arbeiten und vor Ort zusammen­sitzen.

Ist "frugal" nicht einfach ein Euphemismus für "billig"?

Frugale Produkte sind keine simplen "Low Cost"-Produkte. Der Unterschied ist, dass sie die speziellen Kunden­bedürfnisse in vergleichs­weise hoher Qualität befriedigen. Außerdem sind frugale Innovationen oft besonders lang­lebig, da sie weniger komplex und daher weniger filigran sind. Die Einfachheit bedeutet auch Robustheit. Das ist zugleich die Herausforderung für das Marketing: Ein zusätzliches Feature zu verkaufen ist relativ leicht. Schwieriger ist es, ein günstiges Produkt anzu­preisen, ohne in die billige Ecke gestellt zu werden.

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