Der Unterschied zwischen erfolgreichen und sehr erfolgreichen Menschen
Interessant ist, speziell nach der Wiederbelebung von Werten und Social Skills in und nach der Krise 2009, dass es einen veränderten Blickwinkel auf zielführende Verhaltensweisen erfolgreicher Menschen gibt. Mehr vom Gleichen – immer mehr, immer schneller, rund um die Uhr – führt in verändertem Kontext einfach nicht mehr zum Ziel. In Adaptierung eines Artikels von Greg McKeown, Autor des New-York-Times-Bestsellers "Essentialism – The Disciplined Pursuit of Less", im World Economic Forum stelle ich einige Verständnis-Mythen auf den Prüfstand und ein paar Fakten dazu in den Raum.
Mythos 1
Erfolgreiche Menschen sagen: "Ich kann mich anpassen, ich sollte mich anpassen." Das ergibt in der Extremausprägung einen Chamäleon-Effekt.
Fakt: Sehr erfolgreiche Menschen sind absurderweise sehr selektiv.
Es ist ein Markenzeichen sehr erfolgreicher Menschen, dass sie erstaunlich oft Nein sagen – dass sie kontinuierlich absichtlich, sinnorientiert und strategisch alle nicht essenziellen Optionen konsequent eliminieren. Sie haben auch keine Scheu, gute Optionen abzulehnen, wenn diese nicht in das eigene aktuelle Gesamtkonzept passen.
Der Gewinn dabei: eine systematische Rückeroberung von (Lebens-)Zeit, eigener Aufmerksamkeit und Energie.
Mythos 2
Sehr erfolgreiche Menschen schlafen 4 Stunden pro Nacht.
Fakt: Sehr erfolgreiche Menschen achten absolut auf ihre Erholung und auf ausreichenden Schlaf, weil sie nur dann zu Höchstleistungen fähig sind.
K. Anders Ericsson, schwedischer Psychologe an der Florida State University, zeigte in einer Studie, dass exzellente Geiger und Geigerinnen kaum mehr üben als deren durchschnittliche Kollegenschaft. Als ausschlaggebender Unterscheidungsfaktor in diesem Versuch wurde die ausreichende Menge an Schlaf identifiziert: Jene Personen, die am besten Geige spielen, schlafen durchschnittlich 8,6 Stunden pro Nacht.
Mythos 3
Sehr erfolgreiche Menschen haben ihre Konkurrenz im Fokus.
Fakt: Sehr erfolgreiche Menschen konzentrieren sich auf die Frage, was sie selbst besser machen können.
Einer der erfolgreichsten Sport-Coachs in Amerika ist Larry Gelwix, Head Coach des Highland-High-School-Rugby-Teams. Innerhalb von 36 Jahren gewann sein Team 418 Spiele und verlor hingegen nur 10. Eine der Kernfragen, mit der er seine Spieler kontinuierlich herausforderte, war "Was ist jetzt wichtig?". Er wollte nicht, dass sich sein Team von dem ablenken ließ, was das Gegnerteam tat. Er wollte, dass seine Spieler ihr eigenes Spiel spielten.