Agiles Führen ist gekommen, um zu bleiben − ganz nach dem Motto "Dieser Senf geht nicht mehr in die Tube zurück", sagt Trainer Alexander Pauly im Gespräch mit Gerhard Mészáros. Erfahren Sie, warum jetzt der beste Zeitpunkt ist, um sich mit dem Thema zu beschäftigen und holen Sie sich Tipps, wie Sie in der Praxis am besten in die Agilität starten.
Der Senf geht nicht in die Tube zurück
Agilitäts-Coaches fokussieren oft nur auf eine Methode, etwa Scrum, Kanban oder Design Thinking. Diese 3 werden laut einer Umfrage von Bearing Point besonders oft eingesetzt. Aber genau damit lassen Unternehmen viel Potenzial liegen. "Es gibt nicht nur eine Agilität, die für alle Unternehmen und für alle Prozesse passt", sagt Alexander Pauly, einer der Trainer im Programm Agile Leadership Explorer. Die Weiterbildung am Hernstein Institut bietet Führungskräften daher ein reichhaltiges "Buffet" mit unterschiedlichen Methoden. Und eine Art "Buffet-Kompetenz", um jeweils die richtigen Leckerbissen auszuwählen. "Das Programm soll Führungskräfte befähigen, agile Prozesse anzustoßen und zu begleiten", erklärt Pauly. Dabei geht es sowohl um konkrete Methoden als auch um das Mindset. "Agilität ist vor allem ein kulturelles Thema. Dafür wollen wir die Augen öffnen", so der Trainer.
Macht Sie das wütend?
Warum sollte man sich gerade jetzt mit dem Thema Agilität beschäftigen? "In der Tat beginnen manche zu gähnen, wenn sie dieses Schlagwort hören. Anderen steigt die Zornesröte ins Gesicht", weiß Pauly. "Aber Agilität ist gekommen, um zu bleiben." Durch die Coronapandemie sei die Welt noch volatiler und komplexer geworden. Wenn die Belegschaft im Homeoffice sitzt, ist es schwieriger, sie zu kontrollieren. "Der Bann ist gebrochen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wissen jetzt, was alles möglich ist, dass sie sehr selbstbestimmt arbeiten können, wenn es nötig ist. Dieser Senf geht nicht mehr in die Tube zurück", so Pauly. Daher sei es notwendiger denn je, das Führungsverhalten zu hinterfragen und etwaige Kontrollwünsche durch eine Kultur zu ersetzen, die auf Vertrauen, Mitgestaltung und Selbstführung setzt.
"Alle Unternehmen benötigen Strategien, um flexibler zu werden, sich besser anzupassen, schneller zu lernen", sagt der Berater und studierte Erziehungswissenschaftler. Der Vorteil, wenn man jetzt ins Thema einsteigt: In den vergangenen 5, 6 Jahren sei bereits viel Know-how angesammelt worden. Mittlerweile wisse man genauer, wann einzelne Methoden wie etwa Scrum sinnvoll seien und wann nicht.
Sie möchten mehr zum Thema Agile Leadership lesen? Wir zeigen Ihnen, worauf es bei agiler Führung ankommt und wie Sie damit handlungs- und entscheidungsfähig bleiben, ob in der Krise oder in der Transformation.
Willkommen in der Welt der agilen Führung
Gerade in komplexen Zeiten greifen vertraute Führungswerkzeuge oft nicht mehr. Die Lösung: beidhändiges Führen mit seinem flexiblen Wechsel zwischen klassischem und agilem Führungsstil. So bleiben Sie handlungs- und entscheidungsfähig, ob in der Krise oder in der Transformation. Wir zeigen Ihnen, worauf es bei agiler Führung ankommt.
Sind Sie geborener Links- oder Rechtshänder? Oder beides, weil man Sie umgelernt hat, wie früher üblich? Wenn ja, haben Sie vermutlich die Erfahrung gemacht, dass Sie die eine Tätigkeit mit links, die andere mit rechts erledigen, ohne viel darüber nachzudenken, weil Sie intuitiv und anlassbezogen entscheiden.
Ähnlich verhält es sich mit der Ambidextrie in der Führung. Gemeint ist damit der Wechsel zwischen klassisch-hierarchischem und agilem Führungsstil. Dieser ist notwendig, um stabilen und instabilen Phasen sicher begegnen zu können und das Spannungsfeld zwischen effizientem Umsetzen und dem Entdecken von Neuem erfolgreich zu bewältigen. – Wichtige Aspekte jeder auf die Zukunft ausgerichteten Führungsarbeit.
Komplexität als Chance
Gerade in unberechenbaren Zeiten greifen vertraute Führungswerkzeuge oft nicht mehr. Denken Sie etwa an das Führen auf Distanz oder an innovative Prozesse, die Sie im Unternehmen realisieren wollen. Was diese Beispiele gemeinsam haben: Sie erfordern einen anderen Ansatz als den bisher bekannten. Tatsächlich haben 19 % der Befragten während des 1. Lockdowns ihren Führungsstil angepasst, so das Ergebnis unseres Hernstein Management Reports zum Thema "Agilität und Hierarchie: Können Führungskräfte beidhändig führen?"
Was macht agile Führung aus?
Variable Strukturen, flache Hierarchien und ein hohes Maß an Selbstorganisation kennzeichnen den agilen Führungsstil, der Sie von der Krise bis zur Transformation dabei unterstützt, auch wirklich handlungs- und entscheidungsfähig zu sein. Eine Chance, selbst komplexe Situationen als Quelle für kreatives Handeln betrachtet zu können.
Wie aber geht nun agiles Führen?
3 der wichtigsten Voraussetzungen dafür sind z.B.:
Agiles Mindset
Ein starkes Selbst ist das A und O, um der agilen Welt erfolgreich zu begegnen. Dafür wesentlich ist es, bereit zu sein die innersten Überzeugungen auch einmal in Frage zu stellen und durch neue zu ersetzen.
Agile Selbstführung
Wer sich selbst gut führt und Sinn im eigenen Tun findet, ist motivierter und gelassener. Ein weiteres Plus: Mit dem richtigen Selbstmanagement bleiben Sie fokussiert und jeder Situation gewachsen.
Agile Teamführung
Im Führen von agilen Teams kommt es, neben Vertrauen, vor allem darauf an, Freiräume zu gewähren und Orientierung zu geben. Auch wichtig: die Beziehungsqualität zu den Teammitgliedern.
Agiles Führen liegt übrigens im Trend: 6 von 10 Unternehmen vertrauen schon heute darauf, wie unser Hernstein Management Report weiters gezeigt hat. 65% der Führungskräfte sind überzeugt, dass in den nächsten 3 Jahren ein agiler Stil verstärkt in ihren Unternehmen gefragt sein wird. Darum: Machen auch Sie sich fit für die Zukunft.
Wie das funktionieren kann? In unserem neuen Entwicklungsprogramm Agile Leadership Explorer lernen Sie die Grundlagen der agilen Welt und die Prinzipien des beidhändigen Führens kennen. Hier finden Sie weitere Informationen.
02. - 16.10.2023
Einige kommen ins Büro, einige bleiben zu Hause: Das Home-and-Office-Team ist gekommen, um zu bleiben. Es hat bewiesen, dass es funktioniert. Aber wie wird es auch zu einem Raum, in dem sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dauerhaft wohlfühlen? Gut, dass manche Unternehmen damit schon lange Erfahrung haben. Die Best Practice von dort muss aber zum Team und in die Firmenkultur passen.