Stimmt 70:20:10 noch? Oder: Mehr Abstand vom Alltag
Führungskräfte haben ein höheres Bedürfnis von und mit anderen zu lernen als angenommen. Zu diesem Schluss kommt der Global Leadership Forecast 2014/15 von DDIWorld. Als goldene Regel galt lange Zeit: 70% On-the-Job Learning, 20% Learning from Others und 10% Formal Learning. Für die außerordentlich umfangreiche Studie wurden die Antworten von mehr als 13.000 Führungskräften aus über 2.000 Unternehmen weltweit berücksichtigt.
70:20:10 wird abgelöst von 52:27:21
Ein Ergebnis betrifft die Lernbedürfnisse von Führungskräften aller Ebenen. Die alte Ratio 70:20:10 hat sich verschoben: Führungskräfte geben an, dass sie aktuell 52:27:21 als ideal sehen. Das bedeutet: mehr formales Training und mehr Lernen von Peers.

Mehr Abstand vom Alltag
Durchschnittlich verbringen Führungskräfte 5,4 Stunden pro Monat mit der Entwicklung ihrer Leadership-Qualitäten, ideal fänden sie 8,1 Stunden pro Monat. Mehr formales Training und mehr Lernen von und mit Peers bedeutet mehr Abstand von den täglichen Routine, mehr Reflexion der und mehr Austausch mit anderen. Im Hinblick auf künftige Herausforderungen scheint diese Entwicklung vernünftig zu ein. Die Distanz und Input von außerhalb sind überlebensnotwendig. Das gilt umso mehr, je höher oben man für die Geschicke des Unternehmens verantwortlich ist.
Global Leadership Forecast 2014/15 von DDIWorld
Wir haben Führungskräfte zum Thema Weiterbildung befragt
Wie sieht die Führungskräfteentwicklung in Österreich und Deutschland konkret aus? Welche Themen dominieren? Wie werden Führungskräfte vom eigenen Unternehmen unterstützt und was sind die gängigsten Weiterbildungsformate?